Bunte Plakate gegen Nazis — und Ärger über Schmierereien
Vohwinkel. Der Protest gegen Neonazis in Vohwinkel hat am Freitag zwei Gesichter gezeigt. Ein gelungenes Zeichen für Toleranz und Offenheit im Stadtteil setzten Schüler aus mehreren Schulen und Jugendzentren des Stadtteils gemeinsam mit Vertretern der Bezirksvertretung und der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz am Freitag an der Kaiserstraße 32: Auf einer Plakatwand brachten sie selbst gestaltete Plakate für ein buntes, friedliches Vohwinkel an.
Dass dieses Zeichen aber offenbar nicht von allen Wuppertalern verstanden wird, wurde in der Nacht zu allerdings an mehreren Stellen im Stadtteil deutlich: Unbekannte Schmierer diffamierten Vohwinkel mit Graffiti-Parolen als Nazi-Hochburg — unter anderem an der Gesamtschule und einer Grundschule. Für besonders viel Unmut sorgten die Schmierereien auf der evangelischen Friedhofskapelle an der Ehrenhainstraße: Erst vor zwei Tagen war deren Renovierung abgeschlossen worden. So musste Michael Brado von der Firma Orth am Freitag im Auftrag der Gemeinde an der Kapelle nacharbeiten. Die Gemeinde hat Anzeige gegen die unbekannten Schmierer erstattet — laut Polizei laufen die Ermittlungen, doch bislang gibt es keine heiße Spur. nd/fl