Wuppertal Diskussion über Radenberg-Bebauung
Bezirksvertretung sieht Handlungsbedarf bei der Erschließung der Baufläche. SPD und CDU sorgen sich um Sicherheit auf dem Schulweg.
Vohwinkel. Voll besetzt waren die Besucherreihen in der Bezirksvertretung Vohwinkel. Das umstrittene Bauprojekt Radenberg-West sorgte einmal mehr für großes Interesse. Wie berichtet plant die Clees-Gruppe auf der ehemaligen Abraumhalde 30 Häuser. Größter Streitpunkt dabei ist die Erschließung über die enge Spielstraße Am Britten. Die SPD-Fraktion hatte daher einen Antrag mit der Forderung nach einem schlüssigen Baukonzept eingebracht. Dieses soll unter anderem sicherstellen, dass die Anwohner nicht zu stark belastet werden. Auch eine Entschädigung für mögliche Schäden an der Fahrbahn ist vorgesehen.
„Wir brauchen hier eine klare Regelung“, sagt SPD-Bezirksvertreter Alexander Hobusch. Seine Fraktion wünscht sich außerdem einen genauen Zeitplan für die An- und Abfahrten des Bauverkehrs. Nur so könne etwa ein sicherer Schulweg der Kinder ermöglicht werden. Diese und andere Vorgaben sollen möglichst vertraglich festgelegt werden. Im Stadtteilgremium stieß der Vorschlag auf Zustimmung. „Wir unterstützen das natürlich“, sagt CDU-Fraktionssprecher Moritz Iseke. Auch er verwies auf die Problematik der engen Zufahrt. Die Bürger begrüßen den Antrag ebenfalls. Anwohner Frank Boedicker bezweifelt allerdings, dass es für die schmale Spielstraße überhaupt ein sinnvolles Konzept geben kann. „Gerade schwere Baufahrzeuge sind hier undenkbar“, findet er. Nachbar Karl-Heinz Weber sieht beim geplanten Bauprojekt grundsätzlich noch viele ungeklärte Punkte. „Es ist fraglich, ob die Halde mit ihrer Beschaffenheit für eine Bebauung überhaupt geeignet ist“, lautet seine Meinung.
Auch die Grünen-Fraktion hat beim Vorhaben Radenberg-West erhebliche Bauchschmerzen. „Die Belastung der Anwohner bleibt“, sagt Sprecherin Barbara Naguib. Daher enthielten sich die Grünen bei der Abstimmung über den Antrag.
Der bei der Sitzung anwesende Investor Alexander Clees würde das Wohnprojekt gern möglichst zeitnah umsetzen. Er geht von einer eineinhalbjährigen Bauphase aus. Für die Forderungen nach einem entsprechenden Konzept hat er Verständnis. „Es wird sowieso eine umfangreiche Baustellenlogistik geben“, verspricht Clees. Diese umfasse unter anderem den Einsatz kleinerer Baufahrzeuge und feste Anlieferungszeiten. Auch mit einem städtebaulichen Vertrag für mögliche Schäden an der Straße hat der Investor kein Problem. „Es wird diesbezüglich eine Bürgschaft hinterlegt“, erläutert Alexander Clees. Kritisch sieht er dagegen die Schaffung einer rückwärtigen Baustraße. Diese wäre für Politik und Anwohner die beste Lösung. „Das ist topographisch äußerst schwierig“, betont Clees. Da die Baustraße über Wülfrather Gebiet führen würde, gebe es zudem rechtliche Probleme. Auch für die Stadt ist eine alternative Bauerschließung wenig realistisch. „Ich kann mir das kaum vorstellen“, sagt Bauressortleiter Jochen Braun. Dafür müsse etwa erst eine Brücke über die Bahngleise saniert werden.