Und immer brav das Licht aus
Vohwinkel: Stadtwerke und Deutsche Umwelt-Aktion bringen Schülern Energiesparen bei.
Wuppertal. Petra Tesche war gespannt wie die Schüler ihrer vierten Klasse die Doppelstunde aufnehmen würden. In der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule Gebhardtstraße in Vohwinkel ging es diesmal nicht um Addition und Subtraktion, Subjekt, Prädikat und Objekt - sondern um umweltbewusstes Verhalten.
Die Deutsche Umwelt-Aktion führt in Kooperation mit den Wuppertaler Stadtwerken in insgesamt 41 Unterrichtsstunden an 16 Wuppertaler Schulen ein Projekt mit dem Titel "Energie erleben und verstehen" durch. "Es geht darum, den Kindern ein Gefühl der Bedeutung von Stromsparen zu vermitteln", sagt Sabine Klingel, Umweltbeauftragte der Deutschen Umwelt-Aktion. "Sie sollen an das Thema herangeführt werden, und zwar spielerisch."
Ziel Projekts ist laut Stadtwerke-Sprecher Holger Stephan, "die Bemühungen um den schonenden Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten um eine weitere Altergruppe zu erweitern". Hierzu wurde erst einmal sehr zur Begeisterung der Schüler ein Spiel gespielt: Pantomimisch erraten die Kinder einige typische stromfressende Haushaltsgeräte.
Unter Anfeuerungsrufen übertraf der zehnjährige Florian alle Bestmarken - und erriet die eifrig dargestellten Staubsauger, Föhne und Co. 53 Sekunden. Das Eis war gebrochen - und Sabine Klingel konnte nahtlos anschließen: "Woher kommt eigentlich der Strom für die Geräte?", fragte sie. 22 Hände schnellten in die Lüfte. Die Klasse von Petra Tesche war nicht nur voller Elan bei der Sache, sondern zusätzlich durchaus mit solidem Vorwissen ausgestattet. "Aus dem Kraftwerk", wusste etwa Florian sofort.
Anhand von Tafelbildern und einem von den Schülern begeistert aufgenommenem Modell eines Kohlekraftwerks wies Sabine Klingel auf die Gefahren von Kohlenstoffdioxid für den Planeten hin und beantwortete geduldig die Fragen der Kinder. Da kam noch manche Unsicherheit zum Vorschein - etwa, ob der Strom nicht auch aus der Kabelfabrik komme. Umso mehr betonte Klingel: "Die Schüler stehen vor dem Sprung auf die weiterführende Schule.
Es ist wichtig, dass sie schon jetzt erkennen, dass auch Kleinigkeiten dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu verringern, und dass auch sie helfen können." Dazu gehört scheinabar Banales wie etwa der Verzicht auf die Standby-Funktion des Fernsehapparates, Licht aus beim Verlassen des Zimmers oder auch die Spielkonsole, die nicht ewig auf "Pause" stehen sollte.
Die Schüler nahmen die außergewöhnliche Doppelstunde in jedem Fall voller Begeisterung auf. Und auch Direktorin Beate Düster-Müller hatte nur positive Worte für das Projekt übrig. "Die Auseinandersetzung mit dem Thema Energiesparen ist von immenser Bedeutung - und die Umsetzung toll für die Kinder."