Verliebt ins Wasserschloss: Neue Firmen auf Lüntenbeck
Das Restaurant „Küchenmeisterei“ und die Veranstaltungsagentur „schlossFest“ siedeln sich auf dem alten Herrenhaus an.
Sonnborn. In Zeiten, in denen die Finanzkrise, die Weltwirtschaft ins Taumeln bringt, sind Investitionen in der lokalen Wirtschaft eher selten. Anders sieht das Dagmar Drösel. Die Wuppertalerin bekennt sich zum Wirtschaftsstandort Bergisch Land: Nach ihrer Kochakademie "kochFest" in Solingen-Gräfrath will sie jetzt neben einer weiteren Dependance der Kochschule, das Restaurant "Küchenmeisterei" auf Schloss Lüntenbeck eröffnen. Ihre Veranstaltungsagentur "schlossFest" will die Geschäftsfrau auch dort ansiedeln.
"Ich habe mich sofort in das Ambiente des Wasserschlosses verliebt", sagt Dagmar Drösel als neue Pächterin des Herrenhauses. In einem der ältesten Gebäude der Stadt will sie einerseits private Feste, wie Taufen, Hochzeiten und Geburtstage - andererseits Firmen-Tagungen und Seminare ausrichten. Von der Organisation bis zur Verköstigung übernimmt ihre Agentur alles. Außerdem wird die Geschäftsfrau weiterhin Kochkurse anbieten, die von Profi-Köchen aus der Region geleitet werden. Bleiben Wünsche offen, arbeitet sie mit Kooperationspartner zusammen.
Ebenso sind auch Ausflugsgäste auf dem alten Wasserschloss willkommen. Die Stühle stehen schon auf der Garten-Terrasse im beschaulichen Innenhof. Das Restaurant "Küchenmeisterei" im alten Rittergut wird indes erst Ende Mai eröffnen.
Ein Hauch von Glanz und Glamour werden Küchenchef Sascha Barby und sein amerikanischer Kollege Marc Greenfield an die Wupper bringen, haben sie doch bis vor Kurzem in einem Celebrity-Treff der Stars und Sternchen im kanadischen Vancouver gekocht.
Barby, der im Solinger "Alten Speicher" das Küchenhandwerk gelernt hat, setzt auf eine "junge, frische, kreative und hochwertige Küche ohne überstylt zu sein", kombiniert mit lokalen Spezialitäten. Nur Produkte aus der Region kommen Barby in die Pfanne. Dass Kochen pure Leidenschaft für ihn ist, wie er sagt, beweist seine Biographie. Nach dem ersten Staatsexamen in Rechtswissenschaften entschied er sich doch für eine Koch-Ausbildung.
Wieder aus Kanada nach Wuppertal mit Frau und zwei Kindern "zurückgewandert", steht er nun mit seinem Team am Herd der Lüntenbecker "Küchenmeisterei". In dem Job an der Wupper sieht er eine Chance, "einem Restaurant eine eigene Note zu geben". "Das macht den Reiz aus", ist sich der 34-Jährige sicher. Da hat er wohl was mit seiner Chefin Dagmar Drösel gemein, die auch immer wieder die Herausforderung sucht - Finanzkrise hin oder her.