Vohwinkeler Kirchenschänder waren drei Tage lang auf Randale-Tour
Mitte Februar wird zwei Männern vor dem Schöffengericht der Prozess gemacht. Das Wuppertaler Duo soll nicht nur in der Kirche St. Mariä Empfängnis randaliert haben.
Vohwinkel. Die Liste der strafrechtlichen Vorwürfe ist lang: Mitte Februar müssen sich zwei Wuppertaler — 25 und 41 Jahre alt — vor dem Schöffengericht verantworten. Innerhalb von drei Tagen sollen sie in Vohwinkel eine dreitägige Randale-Tour unternommen haben. Die Vorwürfe: gemeinschaftlicher versuchter Diebstahl, Sachbeschädigung, Verstoß gegen das Waffengesetz und versuchter Diebstahl in Tateinheit mit Körperverletzung und Störung der Religionsausübung.
Die beiden Angeklagten hatten vor allem wegen ihrer Randale in der Kirche St. Mariä Empfängnis für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Wie berichtet, soll das Duo am 4. November gegen 14.10 Uhr in der Kirche gegrölt haben. Als eine 70-Jährige — die Frau ist gehbehindert — um Ruhe bat, sollen die Männer mit Kerzen nach ihr geworfen und sie samt Rollator zu zu Boden gestoßen haben. Als die Frau die Polizei alarmieren wollte, soll der Jüngere versucht haben, ihr gewaltsam das an einem Halsband befestigte Mobiltelefon zu entreißen. Doch die 70-Jährige wehrte sich, trug allerdings eine blutende Platzwunde am Kopf und eine Schädelprellung davon.
Wenig später wurde das alkoholisierte Randale-Duo gefasst. An jenem Tag waren die beiden ohnehin schon einmal auf die Polizei gestoßen. Bei einer Kontrolle wurde bei ihnen ein Nun-Chakus (Würgeholz) sichergestellt — eine Stunde vor dem „Besuch“ der Kirche. Am selben Tag hatten die beiden zudem einen Gerichtstermin wegen anderer Vorwürfe. Dem blieben sie seinerzeit fern.
Das wird diesmal wohl nicht der Fall sein: Die beiden vorbestraften Angeklagten befinden sich seit mehreren Wochen in Untersuchungshaft. Laut Anklage sollen sie zwei Tage vor der Kirchenschändung versucht haben, mit Steinwürfen das Schaufenster eines Elektronikladens in Vohwinkel zu demolieren, um an die Auslage zu kommen. Doch die Scheibe hielt stand.
Gegen 23 Uhr soll das Duo dann im Foyer der Commerzbank an der Ecke Kaiserstraße/Gräfrather randaliert haben. Laut Anklage wurde unter anderem ein Geldautomat mit Kot beschmiert. Das Gerät war zwei Tage außer Betrieb. Geschätzter Schaden: 1000 Euro.
Für das Verfahren ist bislang ein Verhandlungstag vorgesehen.