Zerkratzte Autos: Serie ärgert Anwohner im Dichterviertel
In diesem Jahr wurden 39 Autos an der Ecke Lessing-, Scheffelstraße und Gustav-Freytag-Platz zerkratzt.
Vohwinkel. Ein tiefer Kratzer im Autolack ist ärgerlich. Unnötige Kosten und langwierige Reparaturen muss der Fahrzeughalter übernehmen — für einen Schaden, der oft mutwillig entstanden ist. Anzeigen sind in diesem Fall häufig nicht erfolgreich, denn die Täter sind schwer zu ermitteln.
Im Dichterviertel in Vohwinkel werden an einer Straßenecke schon seit geraumer Zeit parkende Autos beschädigt. „Mein Auto wurde das erste Mal vor drei Jahren zerkratzt“, berichtet die Anwohnerin Jessica Wascher. „Das passiert aber nur an der Ecke Lessing-, Scheffelstraße und Gustav-Freytag-Platz“, sagt Anwohnerin Bettina Stieglitz.
Die beiden Vohwinklerinnen beobachten schon seit längerem die regelmäßig zerkratzten Autos. „Das kann nur eine Person sein“, vermutet Jessica Wascher. „Besonders die Fahrzeuge der Firma Böco sind ständig beschädigt. Es wurden sogar schon Nägel unter die Fahrzeuge gestreut.“ Sie stellt selten ihren Wagen an die Straße. „Nur, wenn ich wirklich zu faul bin, mein Auto umzuparken. Jedes Mal wurde es dann zerkratzt“, erzählt sie.
Bettina Stieglitz parkt ihr Auto bereits in einer anderen Straße: „Mein Wagen wurde noch nicht zerkratzt, aber der der Freundin meines Sohnes.“ Auch Sebastian Hoppe wurde im September mit einem Kratzer im Autolack überrascht. „Der ist 15 Zentimeter lang und reicht von der vorderen bis zur hinteren Tür. Der Schaden kostet mich 500 Euro“, sagt er. Die Anzeige, die er auf der Polizeiwache am Vohwinkler Bahnhof aufgab, wurde nach einem Monat eingestellt.
Die Polizei weist trotzdem darauf hin, dass Zerstörungen dieser Art direkt gemeldet werden sollen. „Wir haben in den letzten zwei Monaten nur acht Sachbeschädigungen im Bereich der Straßenecke vorliegen. Seit Januar sind es in der Scheffel- und Lessingstraße insgesamt 39“, sagt Pressesprecher Matthias Drude. Aber: „Aus polizeilicher Sicht ist keine verstärkte Bestreifung dort nötig.“
Jessica Wascher hat in ihrer Verzweiflung schon Warnzettel an der Straße aufgehängt: „Ich habe sogar eine Belohnung für Hinweise ausgeschrieben“, sagt sie. Die Polizei könne sich jedoch nur auf Anzeigen beziehen, so Pressesprecher Matthias Drude. Er bittet um Hinweise, damit die Polizei diesem Fall nachgehen kann. „Bei Beobachtungen sollen sich die Bürger direkt bei uns melden. Sie sollen aber nicht den Täter ansprechen, sondern nur aus dem Fenster beobachten,“ rät Drude.