Kommentar Taubenfüttern in der Wuppertaler Innenstadt: Falsche Tierliebe

Meinung | Wuppertal · Wer Körner auf den Boden schmeißt, löst das Problem mit den Tieren in der Innenstadt nicht, sondern schadet am Ende noch, meint WZ-Redakteurin Anne Palka.

WZ-Redakteurin Anne Palka.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Die Situation ist verzwickt. In der Wuppertaler Innenstadt leben so viele Tauben, dass es nicht genug Futter für alle gibt, erst recht nicht artgerechtes. Da stehen dann schon mal Reste von Dönern und heruntergefallene Pommes auf der Speisekarte, die die Tiere krank machen können. Werden sie jedoch zugefüttert – was verboten ist –, fühlen sie sich wohl, vermehren sich immer weiter, sodass das Nahrungsangebot je Kopf wieder geringer wird. Wer schmeißt also Körner auf den Boden? In vertraulichen Hintergrundgesprächen zu Tauben-Themen haben das manche Menschen zugegeben, die sich ansonsten intensiv und ehrenamtlich für das Wohl der Vögel einsetzen. Tierliebe ist gut, aber keine, die den Tieren am Ende nicht guttut. Deshalb ist es umso schlechter, dass die Diskussion für weitere Taubenhäuser seit Monaten und Jahren auf der Stelle tritt.