Wuppertaler Geschichte Wie in Wuppertal nach dem Krieg auf der Straße getauscht wurde

Wuppertal · Von Selbsthilfe und Sehnsüchten unter Trümmern.

Tauschhandel auf der Straße.

Foto: Bundesarchiv/o.Ang.

Wuppertal im April 1946: die Schwebebahn fuhr jetzt wieder auf voller Länge durchs Tal - ein besonderes Signal in Zeiten des kollektiv erfahrenen Mangels und der Sehnsucht nach „Normalität“, die auch neue Strukturen der Selbsthilfe entstehen ließen. Der provisorische (Schwarz-) Markt für Konsumgüter des Alltags wurde jetzt gleichsam zum außerschulischen Lernort und relativierte ganz nebenbei das sonst gewohnte Verhältnis zur Legalität durch akzeptierte Formen der Grenzüberschreitung: Diebstahl, Hehlerei, Schattenwirtschaft waren nicht mehr tabu. Die rationierte Ökonomie der frühen Nachkriegszeit reichte bestenfalls für den täglichen Grundbedarf, jedes Extra aber musste oft jenseits der Legalität beschafft werden.