Begrabt mein Herz in Wuppertal Uwe Becker – der kleine Picasso

Wuppertal · Zurzeit steht unsere Stadt im Blickpunkt der internationalen Kunstwelt. Bis zum Januar darf man im Von der Heydt-Museum Werke von Pablo Picasso und Max Beckmann bestaunen. Wenn ich bald ein freies Zeitfenster finde, werde ich mir alles schön in aller Ruhe ansehen.

Uwe Becker, 1954 in Wuppertal geboren, ist Chefredakteur des Wuppertaler Satiremagazins Italien und Mitarbeiter des Frankfurter Satiremagazins Titanic.

Foto: Joachim Schmitz

Allerdings schaue ich mir diese großartige Kunst mit einem lachenden und einem weinenden Auge an, wäre ich doch selbst gerne Maler geworden. Feuerwehrmann, Polizist, Pianist oder Fußballnationalspieler natürlich auch, aber leider hat nix davon so richtig geklappt. Beim Malen in der zweiten Klasse der Volksschule lobte mich, so dachte ich, die Lehrerin einmal, ich sei wohl ein „kleiner Picasso“, aber die Sonne müsste immer oben links oder rechts am Bildrand stehen, nicht genau in der Mitte des Blattes. Ich ignorierte die Kritik des ungeliebten Lehrkörpers, die mir unters Diktat oft eine Fünf zeichnete. Jedenfalls schritt ich nichtsdestotrotz einige Wochen stolz als „kleiner Picasso“ durch Heckinghausen, zumal mein Vater mir versicherte, dass Picasso der berühmteste Maler der Welt sei.