Großes Streitthema in der Stadt ist der viel zu kleine Weihnachtsbaum auf dem Barmer Rathausvorplatz, der aber nur so klein ist, weil vor Jahren ein größerer Baum vom Sturm gepackt, großen Schaden angerichtet hat. Es geht hier um Haftungsgründe und nicht um Spargründe. Verständlich, dass Schausteller nicht dafür haften wollen, wenn etwas Schlimmes passiert. Der kleine Baum ist nun fest am Boden gesichert, da müsste jetzt schon ein Tornado im Anflug sein, damit man sich Sorgen machen dürfte. Ich kaufte mir viele Jahre eine kleine Tanne im Topf, die stand auf meinem Esstisch, geschmückt wie eine große. Ich habe nicht aus Haftungsgründen auf einen riesigen Baum in der Wohnung verzichtet, sondern aus ästhetischen, weil ich tief in meinem Herzen Innenarchitekt bin. Ich liebe schönes Design, geschmackvolle, coole Einrichtung, zweckmäßig, zeitlos, aber mit Stil. Ein riesiger Baum, der in einer Ecke steht, zerstört das gesamte Ambiente für gut zwei Wochen, es gefällt mir nicht, weil ich mich in einer so geschmückten und umgebauten Wohnung fremd vorkomme, ähnlich einem Besucher. Im Bekannten- und Freundeskreis meiner Eltern gab es niemanden, der sich ungewöhnlich aber geschmackvoll einrichtete.