Unsere Wohnung in Barmen befand sich genau über einer Autowerkstatt mit angeschlossener Tankstelle. An die Marke kann ich mich noch gut erinnern, es war Gasolin. Ich habe dem Tankwart helfen dürfen, Autos zu waschen, und weil ich noch nicht in die Schule ging, stand ich schon früh mit meinen Gummistiefeln in der Waschhalle, seifte Radkappen ein und lederte die Motorhauben trocken. Das nasse Leder drehte man durch eine Presse, bis es wieder trocken war. Ich liebte den Geruch der giftigen Reinigungsmittel und den nicht minder schädlichen Duft des Benzins. Oft legte ich mein Ohr auf das Blech der Zapfsäule und lauschte dem hochströmenden Kraftstoff, bevor dieser im Tank des Autos auf seine endgültige Bestimmung, die Verbrennung, wartete.
Begrabt mein Herz in Wuppertal Vom Traumberuf Tankwart und dem besten Schaschlik der Welt
Wuppertal · Uwe Becker durfte einst an der Tankstelle gegenüber helfen – Lohn gab es dafür aber nicht.
04.05.2022
, 14:44 Uhr