60 Minuten vor Ort Wie der Wuppertaler Hauptbahnhof Gegensätze vereint

Wuppertal · Zwischen Trubel und Klaviermusik. Eine Reportage vom Döppersberg.

Caglar Karaca sitzt mit seinem Sohn Burak auf dem Schoß im Hauptbahnhof am Klavier.

Foto: Anna Schwartz

Es ist laut im großen Eingangsbereich des Wuppertaler Hauptbahnhofs. Mittagszeit. Menschen tummeln sich vor den Anzeigetafeln, sitzen Verspätungen ihrer Bahnen ab oder huschen schnell zu den Gleisen. Einzelne Gespräche verschmelzen zu einem einzigen Dröhnen, Kinder lachen und weinen, hier und da bellt ein Hund. Nicht ins Gemenge des Bahnhofslärms zu passen scheint ein Klavierstück, das aus der hinteren Hälfte der Eingangshalle ertönt – in den meisten Bahnhöfen zumindest. In Wuppertal gehört das Musizieren wiederum seit November 2018 fest zum Bahnhofsgeschehen dazu. Damals stellte die Initiative „(M)eine Stunde für Wuppertal“ ein Bahnhofsklavier auf, das von Groß und Klein, Jung und Alt und Musikern aller Klassen gespielt wird.