Bayer investiert Millionen in das Zentrum der Entwicklung
13,6 Millionen Euro flossen in die Zentralisierung der chemischen Entwicklung in Wuppertal.
Wuppertal. Rund 45 Prozent des Bayer-Gesamtumsatzes stammen von Bayer HealthCare. Allein die Pharma-Sparte mit ihren verschreibungspflichtigen Medikamenten hat dabei einen Anteil von 31 Prozent. Noch größer ist mit etwa 60 Prozent der HealthCare-Anteil am Gesamtgewinn. Und Wuppertal spielt in diesem Konzert nach Angaben der Standortleiter Herbert Stillings (scheidet jetzt aus) und Klaus Jelich (übernimmt die Funktion ab Jahresbeginn) eine gewichtige Rolle.
Eine Besonderheit Wuppertals: Der Standort deckt von Forschung über Entwicklung bis zur Produktion alles ab. So stammen zum Beispiel die Wirkstoffe für sechs der zehn umsatzstärksten Medikamente aus Wuppertaler Produktion. Diese Wirkstoffe überhaupt kostengünstig, massenhaft und unter Beibehaltung der zuvor in Labors erarbeiteten Standards produzieren zu können, ist eine eigene Kunst. Diese Mittlerrolle zwischen Forschung und Produktion ist nach der Übernahme von Schering in der so genannten chemischen Entwicklung in Wuppertal zentralisiert - mit globaler Verantwortung. Allein 13, 6 Millionen Euro flossen daher im laufenden Jahr nach Wuppertal in die Entwicklung der Produktionsprozesse. Diese Summe stellen das größte Investitionsprojekt der vergangenen Jahre dar.
Insgesamte pumpte Bayer in diesem Jahr 40,7 Millionen Euro in neue Anlagen und 50,5 Millionen Euro in die Instandhaltung. Alles Maßnahmen, die nicht zuletzt der immer wieder hervorgehobenen internationalen Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens dienen.
Was Gerüchte über Interesse des Konkurrenten Pfizer an einer Bayer-Übernahme angeht, gibt sich Stillings sehr ruhig: "Ich höre diese Gerüchte auch, aber ich höre nicht hin." Nach seiner Einschätzung waren die Begehrlichkeiten anderer Firmen in der Vergangenheit ernster zu nehmen.
Hoffnungsträger bei Bayer sind nach wie vor Nexavar zur Behandlung von Nieren- und Leberkrebs. Die Zulassung für weitere Indikationen steht allerdings noch aus. Ein echter Blockbuster könnte jedoch auch das neue Mittel zur Thrombose-Vorbeugung werden.