Zwischenbilanz Nach zwei Jahren an der Spitze Wuppertals: Darum ist Uwe Schneidewind kein erfolgreicher Oberbürgermeister

Wuppertal · Die Zwischenbilianz von Uwe Schneidewind als Oberbürgermeister ist enttäuschend, so die Analyse von WZ-Chefredakteur Lothar Leuschen.

Am Abend des 27. September 2020 jubelt Uwe Schneidewind (Bildmitte, vorne) als neu gewählter Oberbürgermeister Wuppertals zusammen mit seinen Anhängern.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Mit dem eigenen Messer ins Holz geschnitzt, wirkt die jetzt auf der Internetseite der Stadt veröffentlichte Bilanz gar nicht so schlecht. An diesem Mittwoch ist Uwe Schneidewind genau zwei Jahre Oberbürgermeister Wuppertals. Auf den Schild gehoben von CDU und Grünen, gewählt von einer Mehrheit der teilnehmenden Wuppertalerinnen und Wuppertaler, hat der ehemalige Präsident des Wuppertal Institutes und ehemalige Rektor der Universität Oldenburg ein schwieriges Amt angetreten. Als Nachfolger des allseits beliebten, weil volksnahen, politisch aber glücklosen Sozialdemokraten Andreas Mucke, wollte Schneidewind im Rathaus einen anderen Ton anschlagen. Kooperation statt Befehl von oben, Delegation statt alle Macht in einer Hand. Moderne Führung hat auch etwas mit Vertrauen und Loslassen zu tun. Also stand nicht der Oberbürgermeister auf der Kommandobrücke, als Wuppertal gegen die Corona-Pandemie kämpfte. Diesen Posten überließ Schneidewind seinem Königsmacher, dem Kämmerer und CDU-Mann Johannes Slawig. Schnell hieß es, Schneidewind sei unsichtbar. Ganz fair war das nicht, aber das Amt hat auch etwas mit Bürgernähe zu tun. Dass es zwischen den Alphatieren Schneidewind und Slawig wenig später zum Zerwürfnis kommen sollte, ist nur ein Grund dafür, dass der Oberbürgermeister bisher und voraussichtlich auch in Zukunft kaum Akzente setzen kann.