Begrabt mein Herz in Wuppertal Wuppertal-Kolumne: Männerfußball versus Frauenrechtlerin

Wuppertal · Unser Kolumnist Uwe Becker verrät, was ihn mit Alice Schwarzer verbindet. Zu ihrem 80. Geburtstag am kommenden Samstag wünscht er der Frauenrechtlerin jedenfalls nur das Beste.

Uwe Becker, 1954 in Wuppertal geboren, ist Chefredakteur des Wuppertaler Satiremagazins Italien und Mitarbeiter des Frankfurter Satiremagazins Titanic. Jeden Mittwoch schreibt er in der WZ über sein Wuppertal.

Uwe Becker, 1954 in Wuppertal geboren, ist Chefredakteur des Wuppertaler Satiremagazins Italien und Mitarbeiter des Frankfurter Satiremagazins Titanic. Jeden Mittwoch schreibt er in der WZ über sein Wuppertal.

Foto: Joachim Schmitz

Am kommenden Samstag feiert Deutschlands bekannteste Frauenrechtlerin Alice Schwarzer ihren 80. Geburtstag. In der ARD läuft gerade ein Zweiteiler über ihr Leben, den ich mir am Sonntag anschauen wollte. Das Drehbuch dazu hat Schwarzer weitestgehend selber verfasst, sicher ist sicher. Der gebürtigen Wuppertalerin – im Film sind sehr schöne Aufnahmen vom Hauptbahnhof (Gleis 4) und der Südstadt zu sehen – begegnete ich 1980 persönlich bei einem Stück von Pina Bausch, zufällig hieß dieses auch „1980 – Ein Stück von Pina Bausch“, im Schauspielhaus. Frau Schwarzer saß direkt vor uns. Meine damalige Partnerin war ein Fan der Journalistin und kurz vorher frisch einer Frauengruppe beigetreten. Jedenfalls machte ich meine Begleitung darauf aufmerksam, dass vor uns sensationellerweise Alice Schwarzer säße. Meine Freundin war natürlich total aus dem Häuschen, tippte der Freundin von Jean Paul Sartre und Simone de Beauvoir behutsam auf die Schulter und fragte schüchtern: „Sind Sie es denn?“. Schwarzer drehte sich zu ihr um und antwortete wahrheitsgemäß mit „Ja, ich bin es.“ Die Antwort fand ich irgendwie witzig und war mit sofortiger Wirkung nun auch ihr Follower.