Den Tag heute vor einem Jahr werden die Menschen direkt an der Wupper und an vielen Bächen, die ihr damals nach Starkregen Sturzfluten zuführten, sicher ihr Leben lang nicht vergessen. Und sie werden hoffen, dass eine solche Situation, die in Minutenschnelle Hab und Gut vernichtete und Millionenschäden an Häusern verursachte, in ihrem Leben nicht mehr eintritt. Sicherheit dafür gibt es in Zeiten von Klimawandel auch in unseren gemäßigten Breiten nicht. Die Wupper, die sonst so friedlich in ihrem inzwischen reguliert zu scheinenden Bett murmelt, kann wieder zum reißenden Fluss werden, genauso wie die Kanalisationen solche Starkregenereignisse kaum bewältigen können. Daraus müssen wir alle lernen, etwa beim Versicherungsschutz, bei den Überlegungen, wichtige Dinge vielleicht nicht im Keller zu lagern und was für den Evakuierungsfall griffbereit sein sollte. In der Pflicht stehen aber auch die Institutionen. Auch wenn Oberbürgermeister Uwe Schneidewind von einem inzwischen verbesserten Frühwarnsystem und anderen Konsequenzen spricht, die die neue gebildete Taskforce Hochwasser gezogen habe, dürfte das die Menschen am Fluss noch kaum beruhigen. Da ist ganz sicher noch einiges mehr nötig, wozu auch die Regulierung der Talsperren gehört. Bei seinem Versprechen, nicht zur Tagesordnung überzugehen, ist Schneidewind beim Wort zu nehmen.
Kommentar Wuppertal muss aus der Flut lernen
Meinung | Wuppertal · WZ-Redakteur Günter Hiege glaubt: Mit dem verbesserten Frühwarnsystem allein sind die Sorgen der Menschen an den Flüssen nicht zerstreut.
14.07.2022
, 06:00 Uhr