Offen gesagt Wuppertal und das Dilemma des Klimaschutzes

Meinung | Wuppertal · Klima- und Umweltschutz stecken in einem Dilemma. Das hat zuletzt auch das Ergebnis einer Umfrage in Wuppertal gezeigt. Ein Kommentar.

Beim Thema Klimaschutz wird oft aneinander vorbeigeredet.

Beim Thema Klimaschutz wird oft aneinander vorbeigeredet.

Foto: dpa/Peter Gercke

Vor Wochenfrist hat die private Hochschule FOM eine repräsentative Umfrage veröffentlicht, in der es um das Verhältnis der Wuppertaler zum Klimaschutz geht. Ergebnis: Einer großen Zahl von Einwohnerinnen und Einwohnern ist das Thema herzlich egal. Verzichten wollen sie eher nicht, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Das gilt für die Mobilität wie für Reisen und Konsum. Typisch Wuppertal? Typisch Bergische Sturheit? Sicher nicht. Das Ergebnis wäre mit größter Wahrscheinlichkeit auch in Krefeld, Duisburg oder Bochum nicht erheblich anders ausgefallen. Die Aussagen der Befragten spielen schlicht das Dilemma wider, in dem Klima- und Umweltschutz stecken. Die mehr oder minder gemäßigten Aktivisten für die gesellschaftliche Transformation hin zu klimagerechtem Arbeiten und Leben bewegen sich in einer Parallelwelt. Die meisten treten mit Maximalforderungen an, die bei den Geforderten wie Umerziehung per Dekret ankommen müssen. Beispiel gefällig? change.org ist eine Organisation, die sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben hat. Sie startete jetzt eine Petition, in der es um Wuppertal geht. Die Unterschriftensammlung hat zum Ziel, den Rat dahingehend zu beeinflussen, keine 129 Hektar Fläche für Gewerbeansiedlung bereitzustellen. Am 30. August will change.org für seine Position vor dem Rathaus in Barmen demonstrieren. Es ist wahrscheinlich und im Übrigen auch beruhigend, dass der Johannes-Rau-Platz dann ziemlich gut besucht sein wird.