Vor knapp 175 Jahren, am 9. November 1848, wurde Robert Blum in Wien standrechtlich erschossen. Das kann man wissen, schließlich wurde der Politiker und Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung als Revolutionsheld in den Schulgeschichtsbüchern zum Mythos eines Märtyrers der Demokratie, zur Ikone der gescheiterten bürgerlichen Revolution von 1848 und des Kampfes für die Demokratie in Deutschland. Seine Lebensgeschichte vom kleinen Jungen aus kleinsten Verhältnissen (Vater Fassbinder, Stiefvater Schifferknecht) zum großen unbeugsamen Demokraten, der für seine Ideale starb, war der Stoff für posthume Popularität in einem Land, das mit solch demokratischen Lichtgestalten nur schwach gesegnet schien.