Zurückgeblättert Wuppertal vor 50 Jahren: Razzia in der „Harnröhre“ unter dem Döppersberg

Wuppertal · Im Februar 1973 räumte die Polizei bei den Landstreichern auf – und die Stadt war dank „Allein gegen alle“ im Quizfieber.

Ein Polizeiwagen hält in der Unterführung am Döppersberg, um den „Penner-Terror“ zu unterbinden.

Foto: Westdeutsche Zeitung/Stadtarchiv Wuppertal

„Penner-Terror“ im Döppersberger Tunnel. So beschrieb der General-Anzeiger vor 50 Jahren die Situation im Fußgängertunnel unter dem Döppersberg. Demnach hatte es sich eine „Bande von Stadtstreichern“ zwischen den Geschäftseingängen im Tunnel gemütlich gemacht und belästigte dort die Passanten. Weinflaschen sollen geflogen sein, ein 70-jähriger Mann sei krankenhausreif geschlagen worden. Auf die Vorwürfe angesprochen, ließ die Zeitung „Kalle, den Oberpenner“ mit folgendem Zitat zu Wort kommen: „Na und, ich habe sowieso schon zwölf Jahre im Bau gesessen. Mir macht das nichts aus.“
Ein Großeinsatz der Kriminalpolizei im Tunnel machte dem Treiben dann zunächst ein Ende. Fünf alkoholisierte Männer wurden festgenommen. Es kehrte wieder etwas Frieden in dem Verbindungstunnel zwischen Hauptbahnhof und Fußgängerzone ein, der den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Harnröhre“ trug.