Das Stück „Bluthochzeit“ von Federico García Lorca hat am Theater am Engelsgarten Premiere gefeiert Weil die Liebe eigentlich nur die Liebenden etwas angeht

Wuppertal · Aktualität bekommt die spannende Inszenierung dadurch, dass eine Liebe nicht nur die Liebenden angeht, sondern sich innerhalb der Gesellschaft abspielt, die Einfluss nehmen will. Dass das nicht zwingend mit Ehrenmord und Blutfehden enden muss, heißt nicht, dass es keinen Leidensdruck schafft.

Verfangen im Gerede der Leute. Mutter (Silvia Munzón López) und Sohn (John Sander) in Lorcas „Bluthochzeit“.

Foto: anna schwartz/ANNA SCHWARTZ

„Das ist demjenigen gewidmet, den ich liebe… Liebe kann nie genau das sein, was wir uns wünschen…“, singen die drei Frauen auf Englisch (Dedicated To The One I Love), während sich die beiden Männer, Leonardo und der Bräutigam, unter großen Gesten bis zur Erschöpfung prügeln und sich schließlich gegenseitig erstechen. Dass sie sich dabei großzügig mit Puder überschütten, schafft nicht nur beeindruckende Bilder, sondern greift auf, dass zu Lebzeiten Lorcas im andalusischen Hinterland ein Jeder auf den Kampf bis aufs Blut vorbereitet gewesen ist. Um das Gerede, die sozialen Strukturen, die Liebe und die Ehre geht es in „Bluthochzeit“ von Federico García Lorca, das im Theater am Engelsgarten Premiere feierte.