Die Frankfurter Paulskirche: Hier tagte das erste gewählte deutsche Parlament. Auch das Wuppertal war dort in den rebellischen Jahren 1848/49 mit einem Abgeordneten vertreten. Carl Herrmann Köster von Kösteritz hieß der Mann mit dem raumgreifenden Namen, aus nachträglich nobilitiertem Landadel in Pommern. 1803 in Rexin bei Stolp geboren, ergriff Carl Herrmann nach Schul- und Studienjahren den Juristenberuf in der Absicht, eine bürgerliche Karriere zu machen, was ihm als liberaler Parlamentarier dann auch gelingen sollte. Verheiratet mit der Tochter eines Aachener Speditionskaufmanns, geht er zunächst als Kammergerichtsassessor nach Trier und Köln. Es folgt eine Stippvisite im preußischen Finanzministerium, bevor er in Elberfeld zwischen 1844 und 1849 bis ins Amt des Oberprokurators (leitender Staatsanwalt) aufsteigt. Im Wahlkreis Elberfeld/Barmen kandidiert er schließlich erfolgreich bei den Wahlen zum ersten gesamtdeutschen Parlament in Frankfurt. Soweit die relativ unspektakuläre Biografie, die aber durch seine Mitgliedschaft als liberaler und fraktionsloser Abgeordneter in der Nationalversammlung ein interessantes Stichwort liefert.
Historie Wuppertaler Geschichte: Die Legende vom „Professorenparlament“
Wuppertal · Carl Hermann von Kösteritz und die Frankfurter Paulskirche.
29.08.2021
, 10:00 Uhr