Psychiatrie im 19. Jahrhundert Wuppertaler Geschichte: Eine flog über das Kuckucksnest

Wuppertal · Die Geschichte der Wilhelmine Egen ist eine der seltenen Quellen aus der Perspektive einer unglücklich Betroffenen. Aber sie fand ein Happy End.

Das Städtische Krankenhaus am Arrenberg, 1862.

Foto: "Lehrbuch für psychische Krankheiten" von 1865, Repro Vonde

Wilhelmine Egen war die Gattin des renommierten Geheimrates im Preußischen Handelsministerium, Johan Peter Caspar Egen, Elberfelder Lehrer und Eisenbahnpionier, der völlig überraschend im August 1849 am „rheumatischen Fieber“ verstarb. Seine Frau verkraftete diesen Schock nur schwer. Als wenig später ihre beiden Töchter ebenfalls lebensbedrohlich erkrankten, fiel die rundherum lebensfrohe und ansonsten kerngesunde Frau in ein seelisches Loch aus tiefer Verzweiflung und Melancholie.