Kolumne Der letzte Gouverneur von Kamerun kam aus Wuppertal

Serie | Wuppertal · Der Historiker Detlef Vonde schreibt über die Spuren des Kolonialbeamten Karl Ebermaier aus Elberfeld. Und die waren bisweilen blutig.

Der letzte amtierende Gouverneur von Kamerun kam aus Elberfeld.

Foto: gemeinfrei

Von 1884 bis 1919 war Kamerun Teil des deutschen Kolonialreiches in Afrika: eine Geschichte, die bis in die Gegenwart als Beispiel angeblich friedlicher Besitznahme mit allerlei kulturellen und sozialen Wohltaten seitens der Kolonialherren verklärt wurde. Diese Geschichtserzählung ist falsch. Es dürfte wenig bekannt sein, dass das Ende dieser Kolonialzeit mit einem Justizmord eingeleitet wurde, für den der letzte amtierende Gouverneur mitverantwortlich war. Und dieser kam aus Elberfeld. Anfang August 1914 verkündete Karl Ebermaier das Todesurteil für Rudolf Manga Bell, einen vermeintlichen „Rebellenführer“ vom Stamme der Douala.