Wenn es schief geht, dann aber richtig. Die Nachricht aus Düsseldorf hat wie eine Bombe eingeschlagen. In Vohwinkel löste sie Freudentaumel aus, in Barmen Kopfschütteln. Und in der Folge tat sich zwischen den Adressaten ein tiefer Graben auf. Es ist derzeit schwer vorstellbar, dass er wieder geschlossen werden kann. Denn während es für die Kalkwerke Oetelshofen ein Pfand auf die Zukunft ist, dass die Bezirksregierung das Abholzen eines Buchenwäldchens auf dem Firmengelände genehmigt hat, empfindet Oberbürgermeister Uwe Schneidewind als Vorkämpfer der nachhaltigen, klimagerechten Gesellschaft den Bescheid gleichsam als Sakrileg, als Sündenfall, für den es anscheinend kein Verzeihen geben kann. Anders ist die Schärfe kaum zu erklären, mit der der Wahlbeamte auf die Presseerklärung des Unternehmens Kalkwerke reagierte. Von Enttäuschung war da die Rede, von zerstobener Hoffnung, noch einmal neue, andere, waldschonende Wege suchen zu können. Aber da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Das Familienunternehmen zog es vor, Fakten zu schaffen und mit der Presseerklärung seine Entschlossenheit zu bekunden, im Herbst, nach Ende der Schonzeit, die Bäume abzuholzen. Schließlich gilt es, weiter Kalk aus der Erde zu holen und damit etwa 100 Menschen in Lohn und Brot zu halten. Dennoch ist Schneidewinds Reaktion auf der einen Seite verständlich. Auf der anderen Seite erträgt das Unternehmen, dass seit Wochen Umweltanarchisten illegal auf seinem Gelände campieren. Auf Polizei und Lokalpolitik haben die Kalkwerke in dieser Zeit bedauerlicherweise so gut wie gar nicht zählen können.
Offen gesagt: Funkstörung Wuppertaler Kalkwerke lassen Bäume fällen: Pfund oder Sakrileg?
Meinung | Wuppertal · Die Nachricht aus Düsseldorf hat wie eine Bombe eingeschlagen. In Vohwinkel löste sie Freudentaumel aus, in Barmen Kopfschütteln.
05.06.2021
, 08:00 Uhr