Was glauben Sie denn? Wuppertaler Kirchen-Kolumne: Die iranischen Juden hatten ihr Herz in Jerusalem

Wuppertal · Über die Geschichte der Juden, die in Persien lebten.

Wuppertal

Foto: Fries, Stefan (fri)

Seit 2700 Jahren leben Juden in Persien. Die Juden in ihren alten Siedlungsgebieten am Euphrat lebten verhältnismäßig unbehelligt. Allerdings genossen sie, wie auch andere nicht-muslimische Minderheiten, nicht die vollen Bürgerrechte. Nach und nach hatten vor allem einflussreiche Händler die Genehmigung bekommen, sich in anderen Gebieten bis nach Teheran anzusiedeln. Die Emanzipationsbewegung, welche durch Napoleon seit Anfang des 19. Jahrhunderts in Europa ins Rollen gekommen war, kam erst sehr viel später in Persien an. Daher ließ zunächst die 1917 mit dem britischen Parlament ausgehandelte Balfour-Erklärung, die den Juden eine Heimstatt im Mandatsgebiet Palästina versprach, viele Juden in Persien aufhorchen. Es entwickelten sich sehr bald zionistische Organisationen in den jüdischen Gemeinden. Man nahm das moderne Hebräisch in den Fremdsprachenunterricht mit auf. Mithilfe von Kulturorganisationen verbesserte sich die weltliche Bildung der Juden. Dies diente auch dazu, sich mehr Rechte erkämpfen zu können.