Gastbeitrag Ohnmächtiger Verzicht und hilflose Trauer – der verlorene Sinn des Fastens

Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Fasten, das war in der jüngeren Vergangenheit für viele ein befristeter Verzicht auf verschiedene Angebote des modernen Lifestyles. Angesichts des Krieges in der Ukraine liegt vor uns eine große Zeit des Verzichts.

Das Aschekreuz zum Mitnehmen gibt es in vielen Städten. Mit dem Aschermittwoch beginnt für Christen die Fastenzeit.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Am Aschermittwoch beginnt wieder die österliche Bußzeit, im Volksmund auch Fastenzeit genannt. Fasten, das war in der jüngeren Vergangenheit für viele ein befristeter Verzicht auf verschiedene Angebote des modernen Lifestyles. Man verzichtet dann zeitlich begrenzt auf den extensiven Gebrauch des Smartphones oder die Nutzung sozialer Medien, um etwa mehr Zeit für die Familie zu haben. Andere verzichten vorübergehend auf den Konsum von Alkohol – nicht selten, um sich am Ende der Fastenzeit eines medizinischen Checkups zu unterziehen und so die Blutwerte in einem angenehmeren Licht erscheinen zu lassen. Manche betreiben das Fasten als Wellness in Form des Heilfastens zum Zwecke der Entschlackung des eigenen Körpers. So oder so ist das Fasten moderner Zeitgenossen von einer bemerkenswerten Haltung geprägt: Der temporäre Verzicht soll etwas bringen: Zeit, Gesundheit, Wohlbefinden.