Kommentar Wuppertals unbeliebte Plätze: Ängste ernst nehmen

Meinung | Wuppertal · Die Aussage, dass subjektive und objektive Sicherheit sich unterscheiden, hilft Wuppertalern nicht, die Angsträume meiden.

WZ-Redakteurin Anne Palka

Foto: ANNA SCHWARTZ

Das Angstraum-Konzept der Stadt wurde schon früher unbenannt in „AngstFreiRaum-Konzept“, nun wurden Wuppertaler erstmals auch nach den Plätzen gefragt, die sie als sicher empfinden. Natürlich: Unsicherheit und Sicherheit gehören zusammen, es braucht einen Vergleich, denn um das eine zu empfinden, muss man das andere kennen. Und so konstruktiv es ist, den Fokus auf die Potenziale von Plätzen zu legen: Der eigentliche Fokus darf nicht aus dem Blick geraten. Freiräume, Plätze als Treffpunkte mit hoher Aufenthaltsqualität, sind zwar nett. Doch die höhere Emotionalität als Freiräume haben Angsträume. Sie sind ein Problem, spielen eine große Rolle im Alltag vieler Wuppertaler, in der Planung, zu welchen Zeiten und auf welchen Wegen Strecken zurückgelegt werden. Wenn die Situation auf dem Berliner Platz, auf dem Karlsplatz oder auf der Gathe als beängstigend empfunden wird, lässt sich das nicht dadurch ausgleichen, dass der Bayer-Park und die Barmer Anlagen als offen gestaltet, hell und sicher empfunden werden.