Björn Höcke träumt wahrscheinlich schon vom Posten als thüringischer Ministerpräsident. Was dieses Schreckensszenario bedeutet, scheint manchen Zeitgenossen gar nicht bewusst zu sein. Überhaupt hat man den Eindruck, dass etliche Mitmenschen nicht nur unter Politikverdrossenheit, sondern unter akuter Demokratiemüdigkeit leiden. In AfD-nahen Kreisen ist gerne von „Altparteien“ die Rede, die Deutschland angeblich in den Untergang führen. Fragt man nach handfesten Belegen dafür, bekommt man gerne zusammengeschwurbelte Halbwahrheiten zu hören. Die Generalkritik an der Bundesregierung und den demokratischen Parteien ist fast schon Volkssport geworden. Eine Verharmlosung der AfD ist aber nicht mehr nur fahrlässig, sondern brandgefährlich. Umsturzträume und Deportationsfantasien werden mit dieser Partei und ihren extremistischen Freunden an der Macht keine Gedankenspiele bleiben. Natürlich gilt es, jeden demokratie- und menschenfeindlichen Extremismus zu bekämpfen. Aber jetzt gerade, nach dem Bericht von Correctiv, ist klar, wofür das Wuppertaler Bündnis sich stark machen muss: Für eine offene und friedliche Gesellschaft, in der nicht alles einfach ist, aber in der es sich für alle zu leben lohnt.
Meinung WZ-Kommentar zu den Kundgebungen in Barmen und Elberfeld: Gefährliche Generalkritik
Wuppertal · In drei ostdeutschen Bundesländern steht die AfD kurz davor, als stärkste Kraft aus den anstehenden Wahlen hervorzugehen.
19.01.2024
, 13:15 Uhr