Im Grunde findet derzeit hierzulande ein Kulturkampf statt: Autofahrer gegen Radfahrer. Besitzstandswahrer gegen Klimaschützer. Sollen mehr Radwege oder Parkplätze gebaut werden? Eine Gruppe scheint in all diesen Diskussionen stets vergessen zu werden: die Fußgänger. Ja, auch sie sind Verkehrsteilnehmer. Und ja, auch sie haben Anspruch auf vernünftige Bedingungen. Doch scheint das Bewusstsein dafür (noch) nicht bei allen angekommen zu sein. Der Zustand der Wuppertaler Gehwege ist mindestens genauso schlecht wie der der Straßen, wenn nicht sogar schlechter. Beschädigte Oberflächen lassen die Menschen stolpern. Nicht abgesenkte Bordsteine stellen sich Menschen mit Rollatoren, in Rollstühlen oder die auf andere Weise in ihrer Mobilität eingeschränkt sind in den Weg. Auch für Eltern mit Kinderwagen sind sie nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig. Ein Schildbürgerstreich ist es geradezu, wenn Straßenschilder mitten auf dem Bürgersteig aufgestellt werden, sodass nur noch ein schmaler Weg daran vorbei führt. Wie kommt man auf eine solche Idee? Weil man sich ganz einfach keine Gedanken über Fußgänger und ihre Bedürfnisse gemacht hat. Das muss sich dringend ändern. Wer eine lebenswerte Stadt will, die für Einwohner wie Besucher attraktiv ist, muss auch an die Fußgänger und ihre Gehwege denken. Zeit wird’s.
Meinung WZ-Kommentar zu schmalen Gehwegen in Wuppertal: Vergessene Fußgänger
Wuppertal · WZ-Redakteur Christian Töller findet, dass auch an Fußgänger und ihre Gehwege gedacht werden muss, um eine lebenswerte und attraktive Stadt zu gestalten.
10.05.2023
, 10:17 Uhr