Im Grünen Zoo mit Pinguinen schwimmen und Löwen ganz nah sein – oder im strömenden Regen an der Kluse stehen und sich auf das Hochwasser vorbereiten: Das ist Wuppertalern möglich, wenn sie eine entsprechende Brille aufziehen. Spinnt man die Idee dieser virtuellen Realitäten weiter, lässt sich ein fabelhaftes Bild unserer Stadt kreieren. Mit öffentlichen Toiletten, die nicht nur ein Pissoir im Wupperpark Ost mit besten Einblicken von der Schwebebahn sind. Mit sanierten statt bröckelnden Gebäudefassaden. Mit Grundschulen, in deren Räumen alle Kinder ausreichend Platz finden. Mit genug Personal im Rathaus, dass es schafft, zeitnah Bauanträge zu genehmigen. Mit Straßen ohne Schlaglöcher und Brücken ohne Sanierungsbedarf. Doch leider wurden diese Anwendungen für VR-Brillen noch nicht erfunden. Und wenn man sie abzöge, wäre man ja doch wieder in der echten Realität. Mit Pissoirs, bröckelnden Fassaden, zu kleinen Grundschulen, zu wenig Personal und Schlaglöchern. Doch alleine die Vorstellung, wie schön man Wuppertal in einer virtuellen Realität gestalten könnte, sollte doch ein Ansporn sein, das auch in der echten Realität zu versuchen. Zu wünschen wäre es allen Bewohnern. Und die Zeit, bis auch die Realität ein bisschen schöner ist, können sie ja nun virtuell im Pinguin-Becken oder Löwen-Gehege überbrücken.
Meinung WZ-Kommentar zu Wuppertal in der virtuellen Realität: Es sollte Ansporn für die Wirklichkeit sein
Wuppertal · WZ-Redakteurin Anne Palka findet, dass man mit virtueller Realität ein fabelhaftes Bild von Wuppertal kreieren kann. Es sollte Ansporn sein, das auch in der echten Realität zu versuchen.
16.05.2023
, 23:00 Uhr