Nun ist es nicht so, dass niemand aktiv gewesen wäre, als der Mann noch in Deutschland war. Drei Monate verbrachte er in Abschiebehaft in Büren. Der NRW-Petitionsausschuss war mit dem Fall beschäftigt, ein Richter glaubte dem Mann nicht, dass er wirklich konvertiert und gläubiger Christ ist, verschiedene Initiativen für Geflüchtete machten auf seine Situation aufmerksam. Grundsätzlich ist Aufmerksamkeit gut, doch wenn sich schon alle, auch höchste Ebenen, kümmern, braucht es vielleicht nicht noch mehr davon. Nicht während der schwierigen diplomatischen Verhandlungen, mit dem Ziel, den Mann aus dem Gefängnis zu holen und vor allem die Todesstrafe abzuwenden. In einer solchen Situation könnten ehrliche und detaillierte Informationen von deutscher Seite dazu führen, dass sich die mauretanische Seite unter Druck gesetzt oder auf den Schlips getreten fühlt. Und damit wäre niemandem geholfen. Deshalb, so wichtig Aufmerksamkeit und Information sind: In der jetzigen Situation bitte einfach mal machen lassen.
Meinung WZ-Kommentar zum abgeschobenen Mauretanier: Einfach mal machen lassen
Wuppertal · Das Auswärtige Amt ist mit dem Fall beschäftigt, das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte: Höchste Ebenen versuchen, dem Mauretanier zu helfen, der aus Wuppertal abgeschoben wurde und nun im Gefängnis sitzt.
09.10.2023
, 06:00 Uhr