In dem Jahrgang, der dieses Jahr volljährig wird und sich damit nach Möglichkeiten nach dem Schulabschluss umschaut, gab es in NRW rund 153 000 Geburten. Zehn Jahre zuvor waren es noch 182 000 Geburten, noch einmal fünf Jahre zuvor fast 200 000. Wer sein Unternehmen darauf ausgerichtet hat, dass sich jedes Jahr verlässlich die Studienabsolventen, Ausbildungsinteressierte und Freiwilligen bewerben, und auch noch die Wahl hat, wen er denn einstellt, der hat jetzt ein Problem. Denn mittlerweile haben die jungen Menschen die Wahl. Damit können sie Ansprüche stellen – die Unternehmen erfüllen müssen, wenn sie ihre Stellen trotzdem noch besetzen wollen. Bei Freiwilligendiensten geht es weniger um die Bezahlung als bei Ausbildungen oder beim Berufseinstieg, aber um gute Arbeitsbedingungen geht es überall. Freiwilligendienste werden oft als Orientierungsjahr beworben. Dafür wollen die jungen Menschen interessante Aufgaben übertragen bekommen und sich ausprobieren können, nicht bloß Tätigkeiten ausüben, auf die das angestellte Personal keine Lust hat. Mangel ist überall. Bei Fachkräften und zukünftigen Fachkräften. Darauf muss die Arbeitswelt sich einstellen.
Meinung WZ-Kommentar zum Bundesfreiwilligendienst: Mangel ist überall
Wuppertal · Die Studierendenzahlen gehen zurück. Viele Ausbildungsbetriebe können nicht mehr alle Plätze besetzen. Und Freiwilligendienste gibt es mehr als Freiwillige. Wo sind die ganzen jungen Menschen hin? Es gibt schlicht weniger als noch vor einigen Jahren.
20.11.2023
, 12:30 Uhr