Beim Fastfood nehmen wir Papiertüten, Pappschachteln und Folien mit. Wir kaufen im Vorübergehen Joghurt in Plastikbechern, der Kaffee ist ebenfalls take-away, quasi „zum Wegwerfen“. Pizzaschachteln, Salatschalen, Eisbecher. Alles landet im Müll. Das Mehrwegsystem versucht, dem Einhalt zu gebieten. Doch damit der Kreislauf funktioniert, muss er von Gastronomen eingeführt und von Kunden wahrgenommen werden. Die Stichprobe der Verbraucherzentrale zeigt: Es ist bislang weder bei den Gastronomen noch bei den Gästen wirklich angekommen. Ein Problem, das Umweltschutz generell beeinträchtigt, heißt: Aufwand und Bequemlichkeit. Wenn ich eine Mehrwegschale für zehn Euro Pfand mitnehme, hält sie das Essen warm und ist nachhaltig. Aber damit ich das Geld wiederbekomme, muss ich sie zum Anbieter zurückbringen. Es gibt „Poolsysteme“, bei denen Verpackungen bestimmter Hersteller auch von anderen Einrichtungen zurückgenommen werden, aber wer weiß schon, wo und wie? Da ist es einfacher, Einwegverpackungen zu entsorgen. Es braucht Zeit und Willen, bis Selbstverständlichkeit eintritt. Bei der Mülltrennung hat das auch lange gedauert.
Meinung WZ-Kommentar zum neuen Mehrwegsystem: Eine Frage des Kreislaufs
Wuppertal · Mehrweg bedeutet: Wir werfen Produkte nach einmaligem Gebrauch nicht weg, sondern verwenden sie wieder. Was bei Getränken durch das Pfandsystem längst üblich ist, ist bei Gerichten zum Mitnehmen eine sporadische Angelegenheit.
22.08.2023
, 13:30 Uhr