Ein Zuhause ist ein Ort, an dem man sich sicher fühlt, der schützt und stärkt. Ein Zuhause ist ein bisschen wie eine Burg. Sie sollte Angriffen standhalten, sollte Platz für alle bieten, die Schutz suchen. Eine Moschee und Gotteshäuser aller Art, aber auch Autonome Zentren können ein Zuhause sein, wenn sie Schutz bieten, wenn alle zusammenhalten und Werte teilen. Und wenn ein Zuhause angegriffen wird, werden sich die Bewohnerinnen und Bewohner verteidigen. Zwar ist es noch nicht aus allen Köpfen verschwunden, aber vorbei ist das Mittelalter schon länger – das weiß auch das AZ, das sein Zuhause nicht mehr mit einem Hebelgeschütz verteidigt, sondern im Talkurier mit der Macht des Wortes. Dass auch bei Worten mal ein Hieb daneben geht, bleibt nicht aus. Wichtig ist nur, dass auf die Verteidigung ein fairer Austausch folgt und dass ein Frieden entsteht, der auf Respekt und Toleranz gründet. Und dass niemand ausgeschlossen wird – höchstens diejenigen, die sich noch mit mittelalterlichen Methoden für ihre Werte einsetzen, mit denen wiederum Menschen ausgeschlossen, abgewertet oder diskriminiert werden. Auch wenn sich die Fronten an der Gathe schon verhärtet haben, müssen die Meinungen anderer ausgehalten werden, das gehört zur Demokratie – und dazu gehören auch Schutz und Verteidigung, aber genauso Austausch und Diskussion.
Meinung WZ-Kommentar zum Talkurier und dem Autonomen Zentrum in Wuppertal: Das Mittelalter ist vorbei
Wuppertal · WZ-Redakteurin Alina Komorek findet, dass die Meinung anderer ausgehalten werden muss, auch wenn die Fronten bereits verhärtet sind. Das gehört zur Demokratie dazu.
25.05.2023
, 11:00 Uhr