„Geisel“ und „Fahrgäste werden terrorisiert“. Dahinter steckt ein gehöriges Stück Verzweiflung, nicht nur bei Sindram, sondern auch bei denen, die Pro Bahn vertritt – den Fahrgästen. Ja, das Streikrecht ist ein hohes Gut. Und ja, die Belastung von Lokführern, Bus- und Bahnfahrern ist groß. Dagegen muss was gemacht werden. Und ganz sicher nicht, die Arbeitszeit zu erhöhen und den Fahrern zu sagen, sie mögen doch etwas später in Rente gehen. Damit gewinnt man die dringend benötigten neuen Fahrer nicht. Da hat Verdi recht. Dennoch: Speziell die GDL, aber auch Verdi greifen verflixt früh zum Mittel des Streiks. Darunter leiden vor allem die Fahrgäste, die zur Arbeit, zur Uni oder zur Schule müssen oder einfach in den Urlaub fahren wollen. Diese können weder etwas für die Arbeitsbedingungen, noch können sie etwas an diesen ändern. GDL und Verdi müssen aufpassen, nicht zu überziehen, denn am Ende werden sich die Menschen verstärkt von Zug, Bus und Bahn abwenden, weil auf sie kein Verlass mehr ist. Daher gilt für Arbeitgeber wie Gewerkschaften: Redet miteinander, verhandelt und zwar ernsthaft und engagiert, anstatt sofort zu eskalieren. Die Fahrgäste werden es euch danken.
Meinung WZ-Kommentar zum Warnstreik: Verhandeln statt streiken
Wuppertal · Es sind drastische Worte, die Axel Sindram von Pro Bahn in den Mund nimmt, wenn er über die Streiks bei den Lokführern und bei den WSW spricht.
31.01.2024
, 15:30 Uhr