Das wird immer schwieriger. Die Leerstandsquote ist in den vergangenen zehn Jahren um einen Prozentpunkt gesunken. Solche Zahlen sind nicht einfach nur Zahlen, sondern haben eine ganz praktische Bedeutung für die Menschen, die sich wohnlich verändern wollen oder müssen. Für junge Familien, die Nachwuchs bekommen und ein oder zwei Zimmer mehr brauchen. Für Eltern, deren Kinder erwachsen geworden und ausgezogen sind und die jetzt zu viel Platz haben. Für Berufsanfänger, die nach der Ausbildung oder dem Studium zum ersten Mal ein Vollzeit-Einkommen haben und sich nun mehr leisten können als eine Einzimmerwohnung. Für Rentner, die nicht mehr so viel Geld zur Verfügung haben wie während ihres Berufslebens. Wenn es für Menschen in solchen Lebenssituationen kein passendes Angebot auf dem Wohnungsmarkt gibt, anderswo aber schon, denken sie vielleicht darüber nach, sich noch radikaler zu verändern – und nicht nur von Elberfeld nach Heckinghausen umzuziehen, sondern von Wuppertal nach Dortmund, ins Sauerland oder sonst wohin. Das ist schade für die Stadtgesellschaft.
Meinung WZ-Kommentar zum Wohnungsmangel in Wuppertal: Angebote für Veränderung
Wuppertal · In Wuppertal stehen 11 500 Wohnungen leer. Und trotzdem wird von einem Mangel gesprochen? Ja, denn es braucht einen gewissen Leerstand, um einen belebten Wohnungsmarkt zu haben, auf dem Suchende die Möglichkeit haben, ein Zuhause zu finden, das zu ihnen passt.
14.09.2023
, 14:00 Uhr