Das geschieht am Automaten. Persönliche Beratungsgespräche finden jedoch immer seltener statt, wie die Stadtsparkasse in ihrer Jahresbilanz offenbart. Digitale Assistenten zu schaffen, die Fragen beantworten oder einen sogenannten Video Cube in den Foyers zur Verfügung zu stellen, um mit Mitarbeitern zu sprechen, mögen notwendig sein, um bequeme und zum Teil auch ortsungebundene Entscheidungen treffen oder sich informieren zu können. Doch wenn’s ums Geld geht, ersetzt das niemals wirklich einen Termin mit dem Anlagenberater. Möglichst mit jemandem, der den Kunden schon lange kennt. Der nicht nur über eine Datenbank abrufen kann, welches Risikoprofil der Kunde besitzt, welche Anlageformen er nutzt, in welchem Verhältnis sich Fonds, Zertifikate und Wertpapiere auf die Anlagenpyramide verteilen und in welchen Status er eingeordnet wird. Sondern der auch den Menschen dahinter kennt, seine Bedürfnisse, seine Lebens- und Arbeitsumstände. Der individuell beraten kann und nicht nur nach einem vorgegebenen Schema, im Sinne des Arbeitgebers oder im Sinne der Provision. Da lässt sich ein Vergleich ziehen zu guten Hausärzten oder versierten Handwerkern. Vielleicht fehlt das heute etwas.
Meinung WZ-Kommentar zur Bilanz der Stadtsparkasse: Von Mensch zu Mensch
Wuppertal · Wer die Geschäftsstelle einer Sparkasse aufsucht, tut dies oft nur noch, um Geld abzuheben, eine Überweisung zu tätigen oder Kontoauszüge abzuholen.
03.01.2024
, 07:00 Uhr