Schöne neue Welt oder Horrorvision? Wenn man Rolf-Peter Kalmbach so reden hört, schwankt man zwischen Faszination und bangem Gefühl. Faszination, weil da jemand spricht, der mit Sachverstand und Herzblut gleichermaßen das Ansinnen verfolgt, den Verkehr in Wuppertal flüssiger, sicherer, aber eben auch umweltfreundlicher zu gestalten. Bange kann einem indessen werden, wenn man die technischen Erfindungen der Zukunft bedenkt, die nicht nur eine Überwachung des Verkehrs, sondern auch eine lasergenaue Aufschlüsselung ermöglichen, wo wann welche Teilnehmer gerade was genau machen. Das will datenschutzrechtlich genau bedacht und geregelt sein. Manch einer wird hinter der geplanten Bevorrechtigung der Busse mittels digitaler Technik indessen eine hinterhältige Beschneidung der Rechte der Autofahrer wittern. Doch dass SUVs, insbesondere in den Städten, nicht der Endpunkt der verkehrsgeschichtlichen Entwicklung sind, dürfte den meisten längst dämmern. Der alte ADAC-Slogan „Freie Fahrt für freie Bürger“ hat als Leitsatz für Autofahrer wohl keine Zukunft mehr. Das Auto wird indessen nicht von den Straßen verschwinden, es wird aber wohl seine bisherige Privilegierung abgeben müssen zugunsten anderer Transportmittel, denen aus klimatechnischen Gründen Vorrang eingeräumt wird.
Meinung WZ-Kommentar zur digitalen Beschleunigung des Wuppertaler Busverkehrs: Das Klima erhält Vorfahrt
Wuppertal · WZ-Redakteur Bernhard Romanowski findet, dass Autos ihre bisherigen Privilegien abgeben müssen, um anderen, klimafreundlicheren Transportmitteln Vorrang zu geben.
08.05.2023
, 05:30 Uhr