Für sie endet mit der angekündigten Schließung der Galeria nicht nur ihr Arbeitsleben, sondern auch ein wichtiger Teil ihrer Lebensgeschichte. Eine rein rationale Betrachtung der Sachlage ist ihr im Moment und wohl auch bis auf Weiteres nicht möglich. Unrecht hat sie aber nicht, wenn sie sagt, dass es hier um Menschen geht – und somit eben immer auch um Würde, die gewahrt werden muss. Nicht nur Elsa Rademacher dürfte es schwer fallen zu verstehen, warum für andere Kaufhof-Standorte eine Lösung umgesetzt wird, wie sie wohl auch in Wuppertal im Raum stand, die hier aber kein gangbarer Weg sein soll. Nicht leicht nachvollziehbar insbesondere für die Betroffenen ist zudem, warum Filialen geschlossen, gleichzeitig aber neue Mitarbeiter in vierstelliger Zahl angeworben werden. Die Konzernleitung entscheidet aus unternehmerischer Sicht, muss kaufmännischen Verstand walten lassen, um das Unternehmen möglichst wieder auf die Gewinnerstraße zu bringen. Davor steht ein großer Verlust für die Elberfelder Beschäftigten und die Innenstadt.
Meinung WZ-Kommentar zur endgültigen Schließung des Kaufhofs: Keine reine Kopfsache
Wuppertal · Über drei Jahrzehnte hat Elsa Rademacher in dem traditionsreichen Warenhaus am Elberfelder Neumarkt gearbeitet. Ihre Verbindung mit dem Haus geht über den monatlichen Gehaltscheck hinaus, ist über die Beziehung zu den Kolleginnen und Kollegen über all die Jahre und als Ort der Liebesanbahnung mit ihrem zweiten Mann in ihr Herz gedrungen.
23.08.2023
, 12:00 Uhr