Appelle und Tipps zum Energiesparen wurden in bester Absicht mantrahaft wiederholt. Horrorszenarien zu unabsehbaren Preissteigerungen im Energiebereich kursierten. Doch das große Frieren blieb zum Glück aus. Zum allgemeinen Sparwillen kam ein milder Winter hinzu: Die Wuppertaler sparten sogar mehr Energie als der deutsche Durchschnitt, wie die WZ erfuhr. In vielen öffentlichen Gebäuden und Unternehmen wurde die Temperatur in den Büros gesenkt. Die Stadt Wuppertal hatte sich eine Winterpause zur Energieeinsparung gegönnt. Das Ziel, das die Bundesregierung vor dem Winter ausgegeben hatte – 20 Prozent Gas einzusparen – wurde allerdings nicht erreicht. Und heute? Von Schreckensszenarien hört man derzeit nichts, Hysterie macht sich keine breit, dass uns der Heizstoff ausgeht. Ohne verfrüht weihnachtliche Töne anstimmen zu wollen, aber angesichts all des Wahnsinns, der gerade in der Welt tobt: Ein bisschen Dankbarkeit stünde uns gut zu Gesicht.
Meinung WZ-Kommentar zur Energieversorgungslage: Kein großes Frieren
Wuppertal · Frierst du noch – oder heizt du schon: Vor einem Jahr war diese Frage weit weniger lustig als sie sich heute anhört. Wörter wie „Blackout“ und „Gasmangellage“ waren keine abstrakten Begriffe mehr, sondern Umschreibungen für konkrete Befürchtungen, dass die Stromversorgung zusammenbrechen könnte und die Bevölkerung nicht nur über Weihnachten im kalten Wohnzimmer sitzen würde.
27.10.2023
, 12:30 Uhr