Ein aufgedecktes Treffen von Politikern der AfD, aber auch der CDU, mit Rechtsextremen in Potsdam mit der Absicht, Millionen Menschen aus Deutschland auszuweisen, hatte zahlreiche Demonstrationen gegen rechts ausgelöst. Die nun organisierte Kundgebung zum Jahrestag der aus rassistischen Motiven erfolgten Ermordung von neun Menschen in Hanau wurde auch in Wuppertal solidarisch begleitet – und dabei, wie Sozialdezernent Stefan Kühn es formulierte, mit Symbolcharakter versehen, der auf schreckliche Weise die Zunahme rechtsradikaler Verhaltensweisen dokumentiere. Auch wenn Teile solcher Veranstaltungen mittlerweile den Ansatz eines Events besitzen („Plakate gegen Spende!“, wer will noch mal, wer hat noch nicht?), waren das Gedenken und der damit verbundene Gedanke gerade bei der Auftaktkundgebung vor dem Rathaus spürbar. Es ist den Menschen nicht mehr egal, was passiert. Sie registrieren die Gefahr nicht nur, sie gehen auch dagegen vor – insbesondere mit Worten. Das ungewohnt energische Auftreten des Oberbürgermeisters war dabei beispielhaft. Auch andere Redner bewiesen Mut. Dies fördert den Dialog und zeigt: Am Ende muss man miteinander sprechen, um Dinge zum Guten zu verändern und um zu spüren: Du bist nicht allein.
Meinung WZ-Kommentar zur Gedenkdemonstration in Wuppertal: Die Kraft der Worte
Wuppertal · Es ist beeindruckend, wie sich innerhalb weniger Wochen eine Demonstrationskultur entwickelt hat, die über das einstige „Fridays-for-Future“-Klimaprofil hinausgeht.
19.02.2024
, 12:00 Uhr