Zurzeit rauscht es etwas stärker, aber – wenn man die Eindrücke der Bewohner und der Lokalpolitik berücksichtigt – sie fühlen sich sicher. Der Wupperverband beweist mehr Sensibilität, die, wie Bezirksbürgermeister Andreas Bialas es formulierte, 2021 bei der Hochwasserkatastrophe zu wünschen übrig ließ. Das Hochwasserportal hat zwar nur abstrakte Zahlen und ein Ampelsystem zu bieten, Beyenburg schwankt zwischen Grün und Orange, allerdings lässt der Wupperverband nun gezielt Wasser aus der Talsperre, um Stauraum zu schaffen. Die Feuerwehr kontrolliert. Dazu erfolgt die Kommunikation frühzeitig, unter den Anwohnern sowieso. Aber auch die Verantwortlichen haben gelernt: Da dauerhafte Schutzmaßnahmen vor dem Hochwasser nicht gegeben sind und erst in mehreren Jahren umgesetzt werden sollen, muss zumindest die Kommunikation soweit stimmen, dass jeder rechtzeitig informiert ist, wenn es gefährlich werden könnte. Ganz respektabel ist die Situation dennoch nicht: Denn wenn der Bürgerverein Beyenburg als Hilfsmaßnahme ausreichend Sandsäcke fordert (und die alten von 2021 noch auf dem Schützenplatz herumliegen) und betont, dass die Verteilung im Dorf durch die Solidarität kein Problem darstelle, warum kann dies dann nicht unbürokratisch gelöst werden?
Meinung WZ-Kommentar zur Hochwasser-Vorsorge: Wissen bekämpft die Angst
Wuppertal · Der Ablauf des Beyenburger Stausees rauscht. Es ist ein Geräusch, dass die Anwohner ständig hören und mit dem sie leben.
29.12.2023
, 13:00 Uhr