Und an Arbeit mangelt es nicht: Die Zahl der Zugewanderten hat allein schon durch den Ukraine-Krieg ein Allzeithoch erreicht. Um so weniger sind die Sparankündigungen von Finanzminister Christian Lindner in diesem Bereich nachzuvollziehen. Parteitaktisch, auch wenn es bis zu den nächsten Wahlen noch ein Weilchen hin ist, erscheint Lindners Vorgehen wohl überlegt. Politisch klug ist es indessen nicht. Es geht nicht um Geld, das Integrationsverweigerern vor die Füße geworfen wird, die nur nach Deutschland gekommen sind, um hier in den Genuss des Sozialstaats zu kommen. Das ist eine Sichtweise, mit der man an manchem Stammtisch nach dem dritten Bier johlende Zustimmungsrufe auslöst. Es geht vielmehr um die Sprachvermittlung, um allein geflüchtete Kinder und Jugendliche, die besondere Hilfe brauchen, um Erwachsene, die sich hier einfinden und nicht in prekäre Parallelwelten abdriften sollen. Hier leisten Ehrenamtler bereits ihren Teil, aber man darf sie damit nicht alleine lassen. Die professionellen Kräfte werden mehr gebraucht denn je. Sie protestieren Ende des Monats in Barmen also zurecht.
Meinung WZ-Kommentar zur Integrationsarbeit im Ehrenamt: Am falschen Ende gespart
Wuppertal · Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie groß das ehrenamtliche Engagement in Wuppertal ist, auch wenn es um die Unterstützung neu zugewanderter Menschen geht. Noch effizienter wird dieses Engagement in Kooperation mit professionellen Stellen.
04.09.2023
, 14:30 Uhr