Man investiert in die Zukunft. So haben auch die Spender für die Turmsanierung am Kolk in die Zukunft saniert, auf dass dem Bauwerk nach seiner Einweihung vor über 270 Jahren noch viele weitere Jahre am Kolk beschieden sein mögen. Dass die Kirche entwidmet und verkauft und in eine ungewisse Zukunft entlassen werden soll, ruft zurecht Unmut hervor. Es handelt sich ja nicht um ein Gebäude wie das Vereinshaus in Katernberg, das zwar hübsch, aber eben doch nicht von dem historischen Gewicht ist wie das Gotteshaus am Kolk. Wenn schon eine Kaufhausschließung die Menschen in Wuppertal bewegt, dann doch erst recht der Verlust einer Kirche, die mit ganz besonderen Erinnerungsmomenten verbunden wird. Auch wenn dadurch nicht gleich das Abendland untergeht. Ob das Presbyterium zu spät oder ungeschickt informiert hat und wie man diese undankbare Aufgabe besser hätte erledigen können, muss die Gemeinde noch klären. Der Gedanke aber, dass Spenden und öffentliches Geld zum Aufhübschen eines Verkaufsobjekts genutzt worden sein könnten, hinterlässt ein Geschmäckle.
Meinung WZ-Kommentar zur Kirche am Kolk: Es bleibt ein Geschmäckle
Wuppertal · Wenn man sich betuppt fühlt, wie es Joachim Knorr formulierte, hört der Spaß meist auf. Wenn man seine mitunter sauer verdienten Groschen in ein Projekt steckt, dann deshalb, weil man ihm eine Bedeutung zumisst, die nicht schon übermorgen wieder Vergangenheit ist.
16.01.2024
, 15:30 Uhr