Die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie, die die Stadt derzeit arbeitet, klingen toll. Mehr Solaranlagen, weniger Schottergärten, mehr soziale Gerechtigkeit. Wer will das nicht? Die beste Strategie bringt aber gar nichts, wenn sie nicht umgesetzt werden kann. Zugegeben, bisher wurden nur Ziele formuliert, die Maßnahmen sollen folgen. Doch schon jetzt macht die Stadt klar, dass die Umsetzung unter dem Vorbehalt des Haushalts steht. Und der ist bekanntermaßen nicht gerade üppig. Und natürlich ist es wichtig, die Bürger Wuppertals einzubeziehen, wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden sollen. So ein Prozess kann die Entwicklung aber auch unnötig ausbremsen. Die Stadt wandelt so auf einem schmalen Pfad, in mehrfacher Hinsicht – und noch ist nicht klar, ob sie vielleicht in die eine oder andere Richtung abrutscht. Ob sie Ziele formuliert, für die es kein Geld gibt, ob sie ihre Bürger so lange beteiligt, bis der aktuelle Stand schon längst wieder überholt ist. Das Gute, aus Sicht der Stadt: Bisher sind die Texte so allgemein und schwammig formuliert, dass sie kaum jemand darauf festnageln kann. Die 2000 neuen Solaranlagen jährlich sind eine konkrete Zahl und damit eine Ausnahme. Sonst fehlen Messgrößen. Und solange die Stadt es nicht hinbekommt, selbst jährlich 25 neue Anlagen zu bauen, wie der Rat es beschlossen hat, wirkt es zynisch, dass sie in der neuen Strategie von einer Vorbildfunktion schreibt.
Meinung WZ-Kommentar zur Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Wuppertal: Viele Ziele, wenig Hoffnung
Wuppertal · WZ-Redakteurin Anne Palka findet, dass auch die beste Strategie nichts nützt, wenn man sie nicht umsetzen kann.
16.05.2023
, 06:30 Uhr