Sie spricht als Leiterin pro domo, wie die Lateiner sagen, also für das eigene Haus. Man kann es Röhrich also nicht verdenken, wenn sie das Maximale für diese Stätte der Bildungsvermittlung – und letztlich auch für die Bürger als Nutzer – herausholen will. Nicht verdenken kann man es auch den Stadtverordneten, wenn sie sich solche Projekte genauer ansehen. Dass es ausgerechnet die FDP-Fraktion mit der Lehrerin Karin van der Most (im Doppel mit René Schunck) als Fraktionsspitze ist, die mit spitzem Bleistift rechnet, wenn es um die Planung einer Bildungsstätte geht, die allen Bevölkerungsschichten zugutekommt – geschenkt. Es handelt sich in der Tat um ein Projekt, das nicht für Kleingeld zu haben sein wird, so gut das Geld auch investiert sein mag. Stellt man es in eine Reihe mit anderen Projekten, deren Realisierung der Stadt ebenfalls gut zu Gesicht stehen würden, wird einem mulmig: Die Fassade der Historischen Stadthalle bröckelt in einem fort, die Zoosäle dämmern weiter dahin, ein Pina Bausch Zentrum will in Wuppertal gebaut und eine Buga veranstaltet werden – um nur einige Punkte zu nennen. Wunschkonzerte sind eine feine Sache. Die Musik spielt aber selten ohne Bezahlung.
Meinung WZ-kommentar zur Planung der künftigen Zentralbibliothek: Hehre, aber teure Wünsche
Wuppertal · Dass Karin Röhrich die künftige Zentralbibliothek in mitunter überzeichneten Farben und Formen schildert, liegt in der Natur der Sache.
28.02.2024
, 14:00 Uhr