Wenn die Politik hingegen mal ein positives Zeichen setzt, feiert sie sich. Gott sei Dank ist dies bei der Wahl der neuen Dezernentin für Personal, Digitalisierung und Wirtschaft nicht der Fall gewesen. Freude, Optimismus und aufbauende Worte ja, Selbstbeweihräucherung nein. Und wenn, dann in Form der Erleichterung, dass nach den Querelen um die Stellenbesetzung eine gemeinschaftliche Entscheidung folgte, die ohne Debatten auskam. Auch der Politik sollte man eine zweite Chance geben, damit sie aus ihren Fehlern lernen kann. Das Problem ist, dass dies aufgrund verinnerlichter Gewohnheiten (auch in anderen Lebensumfeldern) mühsam ist und bei der nächsten Herausforderung im Rat wieder Grüppchenbildung und egoistische Tendenzen auf der Tagesordnung stehen könnten. Sandra Zeh wird sich eingliedern, aber auch beim Aufräumen helfen müssen. Sie tritt ein schweres Amt an, gerade der Bereich Personal bringt eine Verantwortung mit sich, die in Wuppertal dringend nötig ist, um Verbesserung zu erreichen. Das kann niemals an einer einzigen Person hängenbleiben, was sowohl für das Amt eines Oberbürgermeisters als auch für Dezernentenposten gilt.
Meinung WZ-Kommentar zur Wahl der neuen Dezernentin: Gruppenstunde
Wuppertal · Wenn Politik versagt, rechtfertigt sie sich. Dann sind meist die Rahmenbedingungen schuld, mangelnde Zeit, die anderen Parteien, manchmal auch die Wähler, die angeblich die Botschaft nicht verstanden haben.
26.09.2023
, 13:00 Uhr