Vieles davon ergibt Sinn, etwa Hygiene- und Sicherheitsvorschriften. Anderes lässt sich der Bürokratie zuordnen, die auch in anderen Zuständigkeiten der Verwaltung unnötigen Raum einnimmt. Doch was in der aktuellen Berichterstattung viel mehr enttäuscht, ist die düstere Prognose, dass die Vielfalt der adventlichen Marktangebote deutlich nachlassen wird. Die „Fressmeile mit eingestreutem Kunsthandwerk“ ist schon länger zu beobachten, sofern es sich um standardisierte Märkte handelt, die keinem liebevollen Konzept mehr folgen, sondern auf Konsum setzen. Dass die Besucher das so wollen, glaubt kaum jemand. Kein Mensch braucht zwanzig Glühweinstände neben der Champignonpfanne, den Schupfnudeln, den Poffertjes, dem Backfisch, den Reibekuchen und den Hologrammen aus Kristallglas. Denn dadurch spiegelt ein Markt nur das wider, was jede zweite Fußgängerzone ausmacht. Das ewig Gleiche, das, was keine Neugier mehr auslöst. Individualität entsteht jedoch durch Persönlichkeit. Wie gut, dass es in der Region noch solche Märkte gibt, etwa auf Schloss Lüntenbeck und Schloss Grünewald. In der Hoffnung, dass sie sich halten.
Meinung WZ-Kommentar zur Zukunft der Weihnachtsmärkte: Wollen wir das ewig Gleiche?
Wuppertal · Dass öffentliche Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte mit immer mehr behördlichen Auflagen versehen sind, hat spätestens seit dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt im Jahr 2016 sowie der Pandemie die Herausforderungen verstärkt.
15.12.2023
, 09:00 Uhr