15-Jährige aus Essen wieder aufgetaucht

Essen (dpa) - Im Fall der wiederaufgetauchten Aylin aus Essen sind die genauen Hintergründe ihres tagelangen Verschwindens weiterhin unklar. Die Polizei geht davon aus, dass es die Entscheidung der 15-Jährigen war, abzutauchen.

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„Wir haben keinen Hinweis darauf, dass etwas gegen ihren Willen geschehen ist“, sagte Polizeisprecher Marco Ueberbach. Warum sie am Mittwoch nach einem Spaziergang mit dem Familienhund spurlos verschwand und sich vier Tage lang nicht meldete, wurde zunächst nicht bekannt.

Am Sonntagabend war Aylin unverletzt bei einer Verwandten in Köln wieder aufgetaucht. Die Polizei hatte zwischenzeitlich mit einem Großaufgebot nach ihr gesucht. Eine Vernehmung habe es noch nicht gegeben, sagte Polizeisprecher Lars Lindemann. Wann es Ergebnisse gebe, sei offen.

Die Verwandte in Köln habe sofort die Polizei gerufen, sagte Lindemann. „Zunächst sind die Kölner Kollegen zu der Wohnung gefahren und haben auch die Beamten der Essener Ermittlungskommission verständigt.“ Die Ermittler aus Essen hätten Aylin dann aus Köln nach Essen geholt. Dort habe sie ihre Familie getroffen. Seitdem befinde sie sich in ärztlicher Behandlung. „Es ist wichtig, dass Aylin erstmal Ruhe hat“, sagte Ueberbach.

„Die Familie war natürlich mehr als erleichtert, das kann man sich vorstellen“, verdeutlichte Lindemann. Auch an Aylins Schule war nach Angaben der Schulleiterin die Freude groß, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Die 15-Jährige war unter rätselhaften Umständen verschwunden: Sie hatte nach dem Schulbesuch noch den Hund der Familie ausgeführt. Danach verlor sich ihre Spur. Als die Mutter nach Hause kam, überraschte sie eine vermummte Person im Keller, die mit einem Messer bewaffnet war. Diese konnte nach einem Handgemenge fliehen.

Offensichtliche Einbruchspuren wurden an dem Haus aber nicht entdeckt. Zeugen beobachteten auf der Straße eine vermummte weibliche Person. Am Freitag wollte die Polizei nicht ausschließen, dass es sich dabei um Aylin gehandelt haben könnte. Betont worden war allerdings stets, dass in alle Richtungen ermittelt werde.