17-Jährige entführt und vergewaltigt - Prozessauftakt in Köln
Zweieinhalb Tage lang hat sie die Hölle durchgemacht. Nun wird die Entführung einer 17-Jährigen vor Gericht aufgearbeitet. Die Staatsanwaltschaft spricht von „schrecklichen Qualen“.
Köln. Sie wurde entführt, gefesselt und vergewaltigt: Ein 52-Jähriger soll eine Jugendliche drei Tage lang in einer Garage festgehalten haben - seit Dienstag steht er dafür in Köln vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft spricht von „schrecklichen Qualen“ des Opfers. Die 17-Jährige habe in der Gefangenschaft mehr als fünf Kilo Gewicht verloren, Entzündungen, Schürfwunden und Einblutungen erlitten.
Der Angeklagte hat sich zum Prozessbeginn die Kapuze seines blauen Pullovers tief in die Stirn gezogen. Eine Sonnenbrille verdeckt seine Augen. Erst als die Kameras den Saal verlassen haben, zeigt der Angeklagte sein Gesicht. Mit leeren Augen hört er den Grausamkeiten zu, die ihm die Staatsanwaltschaft vorwirft.
Die Mutter der 17-Jährigen hatte im Betrieb des 52-Jährigen als Reinigungskraft gearbeitet. Unter dem Vorwand, die Mutter überraschen zu wollen, habe er die junge Frau in sein Auto gelockt. Dort habe er sie geknebelt und in einer gekrümmten Haltung gefesselt. Zweieinhalb Tage lang musste das Opfer so in einer Garage liegen. Mehrmals soll sich der 52-Jährige an ihr vergangen haben.
„Garagenmonster“ titelten Medien nach der Befreiung des jungen Mädchens. Den entscheidenden Hinweis, damit die 17-Jährige gefunden wurde, gab der 52-Jährige am Ende selbst. In einem Brief soll er seine Ehefrau aufgefordert haben, in der Garage nachzusehen. Mit der Polizei fand sie die gequälte Minderjährige.
Besonders schwere Vergewaltigung, Menschenraub und schwere Körperverletzung lautet nun der Tatvorwurf vor Gericht. Die Mindeststrafe: Fünf Jahre Gefängnis.
Nachdem die Anklage verlesen worden war, wollte sich der 52-Jährige zu den Vorwürfen äußern. Die Öffentlichkeit wurde dafür von dem Prozess ausgeschlossen.